Mit dem Sommersemester 2014 endete das bislang dritte Jahr, in dem das Deutschlandstipendium an der TU Dresden vergeben wurde. Die StipendiatInnen haben vieles erlebt und erreicht, worüber im Folgenden berichtet werden soll.
An dieser Stelle soll zunächst einmal jenen gedankt werden, die das Deutschlandstipendium ermöglichen und beleben: Zuallererst den Förderern, die nicht nur die Hälfte der finanziellen Mittel beisteuern, sondern auch interessante Veranstaltungen für ihre StipendiatInnen organisieren; dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für die Projetinitiierung und die zweite Hälfte der Finanzierung; dem Deutschlandstipendium-Team im Zentrum für Weiterbildung, das sich unermüdlich um alle organisatorischen Belange kümmern und natürlich den StipendiatInnen, die durch ihr Engagement die verschiedenen AGs am Laufen halten und unser Netzwerk nicht nur bereichern, sondern erst denkbar machen.
Ideensammeln zum Infotreffen
Zum ersten Mal trafen sich alle interessierten, „neuen“ und „alten“ StipendiatInnen zum AG‑Infotreffen im Dezember. Dabei wurden in weihnachtlicher Atmosphäre die AGs aus dem Vorjahr vorgestellt (die Blog-AG, die Stammtisch-AG und die AG Cambridge) und Ideen gesammelt. Nach einigen Diskussionen und unter Berücksichtigung der Hinweise des Deutschlandstipendium-Teams wurde beschlossen, die Blog- und Stammtisch-AG weiterzuführen und 3 neue AGs zu gründen: die AG Soziale Projekte, die AG Netzwerk und ideelle Förderung und die Musik-AG. Für jede Gruppe wurde ein Verantwortlicher bestimmt und ein erstes Treffen angesetzt. Anschließend bot sich bei Lebkuchen und Spekulatius die Gelegenheit, die neuen AG-Mitglieder besser kennenzulernen.
Feierliche Urkundenverleihung und „Get Together“ mit den Förderern
Ein Höhepunkt des Jahres war die Stipendienfeier am 24. Januar 2014, bei der im Rahmen eines festlichen Programms die Urkunden überreicht wurden und jeder Stipendiat die Gelegenheit hatte, nicht nur mit dem eigenen Förderer ins Gespräch zu kommen, sondern auch zu anderen Förderern oder StipendiatInnen Kontakte zu knüpfen. Prof. Hans Müller‑Steinhagen, der Rektor der TU Dresden, war ebenfalls anwesend und begrüßte Gäste und Studenten mit einer kurzen Rede. Katrin Leibiger und Sven Schüler vom Projekt „Du bist Rhythmus“ sorgten mit ihrer kleinen musikalischen Einlage für eine lockere Atmosphäre.
Ausbau des Fördererkontakts
Den Kontakt zu den Förderern auszubauen und zu festigen war auch das Ziel der AG Netzwerk und ideelle Förderung. Dazu trafen sich regelmäßig sechs StipendiatInnen aus den Bereichen Ingenieurwesen und Politikwissenschaften, um Workshops und Werksbesichtigungen zu organisieren. Um auf die Interessen und Terminwünsche aller StipendiatInnen eingehen zu können, wurde Anfang Februar eine online-Umfrage durchgeführt. Dank dem Engagement der AG-Mitglieder konnten im Sommersemester 2014 folgende Veranstaltungen durchgeführt werden: Workshop Assessement-Center-Training bei MLP (3.5.); Exkursion zum Werk Airbus Defense und Space in Friedrichshafen (Bodensee, 16.-17.5.), Werksbesichtigung BMW in Leipzig (10.6.), Exkursion Kraftwerk Jänschwalde bei Cottbus (16.6.) und Workshop Fallstudien bei McKinsey (20.6.). Für das nächste Studienjahr hoffen die AG-Mitglieder vor allem auf Verstärkung aus weiteren Studienbereichen, um auch Angebote für StudentInnen aus nicht-technischen Studiengängen besser organisieren zu können.
Entwicklung sozialer Projekte
Die AG Soziale Projekte setzte den Schwerpunkt auf gesellschaftliches Engagement. Bei mehreren Treffen sammelten die AG-Mitglieder Ideen und erkundigten sich über verschiedene Möglichkeiten, bis schließlich zwei Projekte verwirklicht wurden: „Bildungspatenschaften“ und „Studienberatung mal anders“.
Mit dem Gedanken, Kindern beim Meistern individueller Hürden auf ihrem Bildungsweg helfen zu wollen, trat die AG an den Dresdner Verein Ausländerrat e.V. heran, der Bildungspatenschaften zwischen sechs StipendiatInnen und sechs jungen SchülerInnen mit Sprachbarrieren aufgrund ihres Migrationshintergrundes koordinierte. Eine Patenschaft soll die Deutschkenntnisse und Schulleistungen verbessern, ein aktives Leben in der Mitte unserer Gesellschaft und natürlich auch eine Freundschaft zwischen Paten und Kind fördern. Etwa einmal pro Woche findet ein Treffen zwischen Paten und Kind in wechselndem Umfeld statt.
„Studienberatung mal anders“ ist ein Projekt mit dem Ziel, SchülerInnen bei ihrer Studienwahl zu unterstützen und sie für ein Hochschulstudium zu motivieren. Dafür konnte eine Gruppe von StipendiatInnen unterschiedlicher Studienrichtungen gewonnen werden. An drei Dresdener Schulen wurde den SchülerInnen der 10. bis 12. Klasse in kleinen Gruppen von persönlichen Erfahrungen und Motivationen im Studium berichtet. Dabei trafen die StipendiatInnen auf neugierige, interessierte SchülerInnen und erhielten auch von den Lehrern positives Feedback. Da die Planung solcher Veranstaltungen durch die unterschiedlichen Zeitpläne von Studenten und Schulen einen größeren Zeitraum beansprucht, sind für das nächste Semester bereits weitere Termine angedacht. Die AG hofft daher, das Projekt weiterhin zu etablieren und möchte alle alten und neuen StipendiatInnen zum Mitmachen ermutigen!
Notwendigkeit konkreter Konzepte
Die Idee von der Musik-AG konnte leider nicht in die Tat umgesetzt werden. Zwar trafen sich einige StipendiatInnen zum Sammeln von Vorschlägen, letztendlich fehlten für die Umsetzung der Ideen jedoch entweder weitere Mitglieder oder ein konkretes Konzept. Für das kommende Stipendienjahr müsste entweder ein genaueres Vorhaben formuliert werden oder aber musikalisch interessierte StipendiatInnen nehmen die Alternative des Unichores wahr, sofern sie nicht bereits Mitglied sind.
Gegen Lebensmittelverschwendung und –überproduktion
Anfang März gründeten 5 StipendiatInnen eine weitere AG: die AG Foodbomb. Nach dem Vorbild der Bewegung „Food Not Bombs“ in Strasbourg, die zwei der AG-Mitglieder aus ihrer Studienzeit vor Ort kannten, wollen sie sich aktiv gegen das vorzeitige Entsorgen von Lebensmitteln einsetzen.
Die Idee:
- Kontakte zu Supermärkten, Märkten, Bäckereien knüpfen
- Sammeln von Lebensmitteln, die noch unbedenklich verzehrbar aber der Tonne geweiht sind
- Die gesammelten Lebensmittel kostenlos unter die Leute bringen
Bei regelmäßigen Treffen wurde die Umsetzbarkeit der Ideen diskutiert, wobei sich schnell weitere StipendiatInnen und auch Nicht-Stipendiaten anschlossen. Am 28. Mai gelang es ihnen, vor dem HSZ einen „Kostenlosstand“ zu veranstalten um auf die AG aufmerksam zu machen. Anfangs gestaltete sich die Lebensmittelbeschaffung dabei schwieriger als erwartet. Trotz überschüssiger Ware wollten oder durften viele nichts abtreten. Doch manchmal lohnt es sich ein bisschen hartnäckig zu bleiben…
Langfristiges Ziel bleibt es, einen Foodsharing-Kühlschrank auf dem Campus der TU aufzustellen und zu unterhalten, wobei die AG-Mitglieder auf die Unterstützung vom STURA und den Fachschaftsräten hoffen. Zusätzlich stehen sie in engem Kontakt zur Dresdner Foodsharing-Gruppe und wollen zu Beginn des nächsten Semesters einen „Taste the waste“-Kinoabend veranstalten. Daher hoffen sie auch im nächsten Stipendienjahr auf Unterstützung!
Weitere Infos sind auf der „Foodbomb“-Facebookseite zu finden.
Abwechslungsreicher Stammtisch
Den sozialen Kernpunkt des Netzwerkes bildet wohl die Stammtisch-AG. Dank den Mitgliedern der Stammtisch-AG fanden regelmäßig Stipendiatentreffen in verschiedenen Lokalitäten und gemeinsame Ausflüge statt. So gab es gemütliches Beisammensein im Stilbruch oder Barnebys, gemeinsames Grillen, eine Bowlingrunde und eine Wanderung in die Sächsische Schweiz. Eine weitere geplante Wanderung musste wegen schlechten Wetters leider abgesagt werden. Selbstverständlich soll die Stammtisch-Tradition auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Man kann gespannt bleiben, wo die nächsten Treffen stattfinden werden.
Vielen Dank noch einmal an Uta Peters, Matthias Jobst und Gisela Gabernet Garriga für die Organisation der vielen schönen Abende!
Berichterstattung auf der Website
Begleiter und Berichterstatter bei allen Aktivitäten ist die Blog-AG. Seit Juni 2013 werden auf einer Netzwerk-eigenen Website Termine angekündigt und Veranstaltungsberichte veröffentlicht. Im Rahmen der Artikelreihe Fördererportraits, stellten sich acht Förderer genauer vor. Außerdem wurde über verschiedene Projekte einiger Stipendiaten berichtet und über in Dresden stattfindende Veranstaltungen wie das Science Café und elbMUN. Die AGs leisteten hinsichtlich der Termine und häufig auch bei den Berichten zu den Treffen Zuarbeit, damit alle StipendiatInnen rechtzeitig informiert werden konnten. Um die Erfahrungen der StipendiatInnen mit der Website und die Interessenschwerpunkte zu erfassen, wurde zur Optimierung der Website im Oktober 2014 eine online-Umfrage durchgeführt.
Das Jahr hat für alle StipendiatInnen einige neue Erfahrungen bereit gehalten, wir haben neue Freunde gefunden, interessante Gespräche geführt, wichtige Kontakte geknüpft und es genossen, nicht an jedem Monatsende die Haare beim Anblick des Kontostandes raufen zu müssen. Wir hoffen, dass unsere AG-Erfahrungen ins nächste Jahr weiter getragen werden und unsere Errungenschaften genutzt werden können.
Im Namen aller StipendiatInnen: Danke für dieses schöne Jahr!
Ausführliche Berichte einiger der AGs sind gesondert auf der Website zu finden.
– Lydia Behring –