Als Studierender ist man meist froh, wenn man sein Studium abgeschlossen hat. Endlich fertig, endlich durch! Doch je tiefer man in die Welt der Wissenschaft eingestiegen ist, desto eher packt einen manchmal der Forschergeist. Der Blick für das eigene Studienfach und Fachinteresse weitet sich langsam, manchmal erst recht bei interdisziplinären Projekten. Man lernt andere Fachbereiche kennen, deren Faszination und beginnt, auch dafür unheimlich neugierig zu werden. Und so kommt es, dass man gern mal über den Tellerrand hinausschauen würde.
Wir haben unsere Studierenden einmal gefragt, was sie denn jetzt, wo sie bereits studieren, vielleicht sogar demnächst fertig werden, noch einmal an der TU Dresden studieren würden.
Die Antworten waren interessant wie kurios.

Da gibt es jene, die sich selbst und ihrer Entscheidung treu bleiben: „Tatsächlich würde es bei dem gleichen Studiengang bleiben: Chemie. Oder vielleicht Chemieingenieurwesen.“ schreibt jemand. Auch mit der Wahl von „Theologie und Germanistik auf Lehramt“ meint eine Person, sei sie mehr als zufrieden. Andere Antworten sind da vielfältiger: Verkehrswirtschaft, Philosophie, Medizintechnik, Informatik (gleich zweimal) oder auch Maschinenbau ist unter den Nennungen. Woher dieser bunte Mix kommt, bleibt leider unbegründet. Vielleicht entdeckt man besonders in technischen oder naturwissenschaftlichen Studienfächern gern mal, dass das Gras nebenan noch etwas grüner ist, also Informatik statt Elektrotechnik, Verkehrswirtschaft statt Maschinenbau oder sonstiges auch spannend gewesen wäre.
Auch Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenierwesen wird genannt. Über die Gründe dieser Wahl lässt sich auch hier nur spekulieren.
Anders ist es jedoch bei dieser Antwort: „Biologie – die Faszination für die Natur hat mich nie verlassen“. In der Tat gibt es da von Mutter Natur eine Menge zu lernen, dass man dies vermutlich gern noch einmal ganz in Ruhe und ausführlich studieren würde.
Die kurioseste Antwort jedoch kommt aus der Richtung Sprachen. Da meint jemand, er würde gern Chinesisch studieren wollen, damit er oder sie mit mehr Menschen kommunizieren könnte. Ein interessanter Gedanke und eine ausgefallene Antwort!
Auch aus unserem Blog-Team kommt eine schöne, ganz persönliche Antwort zur Frage, welches Studienfach doch noch einmal interessant wäre. Unsere liebe Paula sagt dazu: „Wenn ich noch einmal studieren könnte, dann Psychologie oder Medizin. Denn alles, was Freund*innen, die eines der beiden studiert haben, jetzt aus ihrem Berufsleben erzählen, finde ich super spannend. Aufgrund der harten Staatsexamen im Medizinstudium und der Arbeitszeiten später in Kliniken würde ich mich vielleicht eher für Psychologie entscheiden. Da hätte ich auch den Vorteil, dass ich das vor einigen Jahren schon einmal zwei Semester lang studiert habe. Damals fand ich es aber zu trocken: es ging nur um Forschungsmethoden und Statistik – Zahlen Zahlen Zahlen, nix mit Menschen! Deshalb habe ich abgebrochen und mich für Lehramt entschieden. Macht auch super viel Spaß. Und doch: zwei meiner besten Freundinnen sind Psychotherapeut*innen – wenn man über den Statistikteil hinauskommt, ist das glaube ich einer der spannendsten Berufe der Welt. Aber zum Glück hat mein jetziger Beruf ja auch einiges mit Psychologie zu tun… Denn gerade Fragen wie: „Was macht das eigentlich mit jungen Menschen, wenn sie etwas lernen sollen, worauf sie gar keine Lust haben?“, „Welche sozialen Dynamiken entstehen in Klassenräumen und was bewirken die?“, „Wie können Lerninhalte fächerübergreifend vernetzt werden, dass sie möglichst ganzheitlich und somit von vielen Synapsen gespeichert werden?“ sind dann doch sehr psychologisch… :-)“
Wir danken allen, die teilgenommen haben.