„Als Kind wollte ich ganz klassisch Tierärztin werden.“
Jenny Jessat (21) studiert im 2. Mastersemester Chemie an der TU Dresden. Seit 3 Jahren wird sie von der BASF SE mit dem Deutschlandstipendium unterstützt.
Was hat Dich von Suhl in Thüringen nach Dresden gezogen?
Dresden ist eine wirklich schöne Stadt! Mein Freund hat hier schon vor mir studiert und hat mich mit seinen Beschreibungen von dieser Stadt überzeugt.
Warum hast Du Dich für die Chemie entschieden?
Ich mochte schon in der Schule Chemie. Ich möchte einfach etwas machen, bei dem man wirklich nach Neuem forscht und grundlegende Zusammenhänge der Naturwissenschaften begreift. Diese Zusammenhänge werden nicht in jedem Studiengang vermittelt.
Würdest Du Dich nochmal für Deinen Studiengang entscheiden?
Es ist definitiv ein schönes Studium, aber auch sehr zeit- und lernintensiv. Das hat mich am Anfang ganz schön geschockt, aber viel ändern würde ich nicht. Wenn ich nochmal entscheiden müsste, würde ich vielleicht ein Auslandssemester nehmen. Mich reizt es zu sehen, wie der Alltag in anderen Ländern aussieht und wie in anderen Ländern geforscht wird. Die grundlegenden Arbeitsweisen werden sicherlich gleich sein, aber vielleicht werden einzelne Methoden häufiger oder seltener genutzt als in Deutschland. Dabei würde ich ein Auslandssemester in Russland, Norwegen oder generell in den skandinavischen Ländern favorisieren.
Neben dem wissenschaftlichen Arbeiten möchte ich auch gerne die landestypischen Besonderheiten kennenlernen. Zum Beispiel würde ich gerne einmal Russland bei einer Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn erkunden oder eine Schifffahrt durch die norwegischen Fjorde unternehmen.
Was bedeutet für Dich das Deutschlandstipendium?
Viele denken immer gleich: Geld! Für mich steckt mehr dahinter. Sicherlich ist es ein enormer Vorteil, wenn einem finanziell der Rücken frei gehalten wird. So kann ich mich vollends auf mein Studium konzentrieren. Genauso wichtig finde ich den Kontakt zu vielen jungen Menschen, die sich engagieren und viele Ideen haben, kreativ sind und wirklich etwas auf die Beine stellen wollen. Besonders schätze ich auch den Kontakt zu meinem Förderer (BASF SE).
Wie verläuft die Kommunikation mit Deinem Förderer BASF SE?
Wir haben ein bis zwei feste Kontaktpersonen, von denen wir Angebote für Treffen, Praktika, Rundführungen und vieles mehr per Mail bekommen. Beispielsweise wurden wir zu einer Werksführung bei BASF SE eingeladen. Der schönste Moment mit meinem Förderer war das Treffen mit unseren Ansprechpartnern. Man hat einfach das Gefühl, einen besseren Eindruck von dem Unternehmen zu bekommen und man kann sich vorstellen, wie der spätere Beruf wirklich aussieht. Das ist eine Information, die leider während des Studiums kaum zur Sprache kommt.
Was machst Du nach einem anstrengenden Unitag?
Außerhalb der Uni bin ich als Mitglied in einem Reitverein aktiv, der Wert auf Kinder- und Jugendarbeit legt. In meiner Heimat (Suhl in Thüringen) bestanden nicht die Möglichkeiten, wie sie mir hier in Dresden gegeben sind. Ich nutze einfach diese Zeit als Ausgleich zum Labor und zum Schreibtisch. Es tut gut, an der frischen Luft zu sein und sich zu bewegen. Mit Tieren konnte ich schon immer gut, da ich bereits als Kind „ganz klassisch“ Tierärztin werden wollte. Besonders schätze ich die Zusammenarbeit zwischen jüngeren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Wir kümmern uns gemeinsam um die Pferde und kommen sportlich zusammen weiter. Dadurch haben wir ein besonderes Verhältnis zueinander aufgebaut.
Was steht nach dem Studium auf Deinem Plan?
Ich möchte gerne promovieren und danach in den Beruf einsteigen. Und natürlich möchte ich auch irgendwann eine Familie gründen, allerdings möchte ich vorher im Berufsleben Fuß fassen.
Was würdest Du als erstes tun, wenn Du im Lotto gewinnst?
Oh, das steht für mich schon fest! Während meiner Seminarfacharbeit an meiner damaligen Schule habe ich mir vorgenommen, in die Wiederaufforstung der Wälder für eine nachhaltigere Forstwirtschaft zu investieren. Es hat mir damals zu denken gegeben, in welchem Zustand die Wälder sich befinden, obwohl schon zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden. Einen Teil dieses Gewinns würde ich aber auch für meine Familie nutzen, wie es wohl jeder andere auch machen würde.
Portrait: SoSe 2017