Jahresbericht aus Sicht der Stipendiaten – AG Soziale Projekte

Gesellschaftliches Engagement – Mit den Projekten „Bildungspatenschaften“ und „Studienberatung mal anders“ haben die Mitglieder der AG Soziale Projekte ihren Kerngedanken erfolgreich in die Tat umgesetzt. Im Folgenden berichten zwei Stipendiaten über die Erfahrungen und Errungenschaften im letzten Studienjahr. (Der allgemeine Jahresbericht ist hier zu finden.)

Uns als StipendiatInnen in der Gesellschaft zu engagieren – das war der Kerngedanke, den wir als eine Gruppe der DeutschlandstipendiatInnen hatten, als wir im Dezember 2013 über die Möglichkeiten von Arbeitsgemeinschaften diskutierten. Bei mehreren Treffen fanden sich viele gute Ideen, wie man diesen Kerngedanken realisieren könnte; welche Möglichkeiten es gibt, sich zu engagieren. Und so verwirklichten wir innerhalb unserer AG zwei Projekte: „Bildungspatenschaften“ und „Studienberatung mal anders“.

Sicherlich erleichtert und das Deutschlandstipendium unser Studium finanziell enorm – und befreit uns so von einigen Hürden und Sorgen. Können wir StipendiatInnen deshalb nicht denjenigen helfen, die auf kleine bis unüberwindbaren Hürden auf ihrem Bildungsweg. stoßen? Mit diesem Gedanken traten wir an den Dresdner Verein Ausländerrat e.V. heran, der die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund fördert. Der Verein koordinierte Patenschaften zwischen sechs StipendiatInnen und sechs jungen SchülerInnen, die mit Sprachbarrieren in der Schule konfrontiert sind. Eine Patenschaft soll die Deutschkenntnisse und Schulleistungen der Patenkinder verbessern, und außerdem ein aktives Leben in der Mitte unserer Gesellschaft fördern. Etwa einmal pro Woche findet ein Treffen zwischen Paten und Kind statt. Dies kann beim Kind, ab und zu auch beim Paten, oder auch in der Stadt, im Kino oder im Theater stattfinden. Auf dem Programm kann dann alles von Deutschübungen, über kleine Spiele bis hin zu Eisschlecken stehen. Denn während der Patenschaft soll ebenso eine Freundschaft entstehen, die sowohl das Leben des Schützling als auch des Paten bereichert.

„Studienberatung mal anders“ nannten wir das zweite Projekte mit dem Ziel, SchülerInnen bei ihrer Studienwahl zu unterstützen und sie für ein Hochschulstudium zu motivieren. Für das Projekt warben wir im Stipendiatennetzwerk um Unterstützung und konnten im Frühjahr dieses Jahres mit einer Gruppe von StipendiatInnen unterschiedlicher Studienrichtungen mit der Umsetzung beginnen. Dazu besuchten wir Dresdner Schulen und berichteten den SchülerInnen in kleinen Gruppen der Klassenstufen 10 bis 12 über Erfahrungen mit unserem Studienfach. So konnten die SchülerInnen zum Beispiel sehen, wo sich Unterrichtsfächer im Studium wiederfinden und was man damit später anfangen kann – was also Physik beispielsweise mit Bauingenieurwesen und Maschinenbau zu tun hat. Neben anderen Informationsmöglichkeiten, die es bereits gibt, liegt unser Fokus vielmehr darauf, unsere persönlichen Erfahrungen im Studium mit den SchülerInnen zu teilen, ihnen etwas über unsere Motivation, unsere Erwartungen oder auch Hindernisse zu berichten und ihre neugierigen Fragen zu beantworten. Wir wollen so das Interesse der SchülerInnen für ein Studium wecken, auch unbekanntere Fächer ansprechen und sie darin bestärken, sich je nach Interessenlage für Studium und Fächer zu entscheiden. Im Rahmen des Projektes können die SchülerInnen direkt Kontakte mit StudentInnen knüpfen.

Im Sommersemester 2014 konnten wir unser Projekt bereits an drei Schulen realisieren. Unsere Erfahrungen waren dabei sehr positiv – so zeigten die SchülerInnen Neugier und Interesse für unsere Erzählungen und auch von den Lehrern, die sich sehr über das Angebot freuten, erhielten wir sehr positives Feedback. Aufgrund der verschiedenen Zeitpläne von Studenten und Schulen stellten wir fest, dass die Planung manchmal einen größeren Zeitraum beanspruchen kann. Aus diesem Grund haben wir für das kommende Semester bereits Termine im Auge und hoffen, das Projekt weiter etablieren und so noch weiteren SchülerInnen eine interessante Perspektive bieten zu können.

Nach 10 Monaten AG-Leben möchten wir die gesammelten Erfahrungen nicht mehr missen. Sie erfüllten unser Stipendium mit Freude, Sinn und Bedeutung. Deshalb hoffen wir auf ein Fortleben der AG auch im nächsten Förderjahr und möchten alle alten und neuen StipendiatInnen zum Mitmachen ermutigen!

– Christian Müller und Alexander Nietzsch –