„Wenn ich im Lotto gewinnen würde, würde ich mit meiner Familie verreisen.“
Bettina Wessel (22) studiert im 8. Semester Verfahrenstechnik mit dem Schwerpunkt Lebensmitteltechnik an der TU Dresden. Parallel zum Studium meistert sie den abwechslungsreichen Alltag mit ihrem 1,5-jährigen Sohn. Seit 2012 wird sie mit dem Deutschlandstipendium unterstützt und wird seit kurzem von der TÜV Süd AG gefördert.
Wie bist Du von Berlin nach Dresden gekommen?
Freunde von mir studierten schon in Dresden, als ich noch in Berlin zur Schule ging. Dadurch war ich schon immer mal in Dresden zu Besuch und habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Die Alte Mensa ist natürlich auch ein guter Grund.
Warum hast Du Dich für die Lebensmitteltechnik entschieden?
In meinem Betriebspraktikum in der 10. Klasse war ich an der TU Berlin am Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie. Es hat mir gefallen, dass es so ein interdisziplinärer Bereich ist und viele Facetten bietet. In der Lebensmitteltechnik schätze ich das Spektrum an Chemie, Physik, Biologie und Technik. Es wird nie langweilig!
Wie sieht ein typischer Tag in Eurer kleinen Familie aus?
Ein typischer Tag fängt mit dem gemeinsamen Frühstück an. Dann wird der Kleine von Mama oder Papa mit dem Rad in die Krippe gebracht und nach der Arbeit bzw. den Vorlesungen wieder abgeholt. Nachmittags geht’s dann bei gutem Wetter noch mal auf den Spielplatz, bevor es ins Bett geht.
Lässt sich Studium und Familie gut verbinden?
Schwierige Momente gibt es immer mal, z.B. wenn die ganze Familie wieder mit Magen-Darm flach liegt. Trotzdem würde ich es immer wieder so machen und würde auch alle Studenten ermuntern, während des Studiums Kinder zu bekommen! Es ist wunderbar, so flexibel zu sein und verhältnismäßig viel Zeit für seine Kinder zu haben. Wenn’s mal schwierig wird, kann ich nur das Campusbüro empfehlen, die uns stets mit gutem Rat beiseite stehen.
Was bedeutet das Deutschlandstipendium für Dich?
Durch das Stipendium bin ich viel flexibler und nicht darauf angewiesen, neben dem Studium noch arbeiten zu müssen. Ich sehe bei einigen Kommilitonen, wie stressig das ist, und wie auch das Studium darunter leiden kann. Für diese Freiheit bin ich sehr dankbar.
Nicht nur die finanzielle Unterstützung schätze ich am Stipendium, sondern v.a. den Kontakt zu den Förderern. Evonik hat ihre StipendiatInnen vor ein paar Jahren zu sich eingeladen, und das Wochenende war eine tolle Erfahrung!
Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
Ich könnte mir vorstellen, nach dem Studium noch weiter an der Uni zu arbeiten oder irgendwo in die Forschung zu gehen. Ich bin nicht der Typ, der alles haargenau plant. Mal sehen, ich lasse es einfach auf mich zukommen!
Was unternimmst Du in Deiner Freizeit?
Ich bin Mitglied im Unichor, gesungen habe ich schon immer gern und viel. Die Proben bieten einen schönen Ausgleich zum Studium. Außerdem lernt man ganz viele nette Leute kennen! Neben dem Singen im Chor und kleiner Vokalensembles, was ich schon seit klein auf mache, gehe ich gerne klettern.
Diese Leidenschaft ist erst mit meinem Umzug nach Dresden entstanden. Freunde haben mich mit ins Elbsandsteingebirge genommen und ich war sofort verliebt. Außerdem kamen Kindheitserinnerungen hoch, da wir hier früher oft zum Wandern im Urlaub waren. Beim Klettern kann man komplett abschalten, nichts anderes ist in dem Moment wichtig. Besonders das Gipfelerlebnis in der sächsischen Schweiz ist einzigartig! Mein Freund und ich haben dann letzten Sommer über das USZ einen Kletterkurs für Familien angeboten, da es so was bisher noch nicht gab.
Portrait: SoSe 2017