Mein Name ist Tobias Pälke und ich studiere im siebten Semester Informationssystemtechnik. Ich erhalte seit dem dritten Semester ein Deutschlandstipendium, welches zur Hälfte durch die Bilfinger SE finanziert wird.
Ich habe mich auf Empfehlung meiner Familie beworben. Meine Eltern haben mir dazu geraten, da ich mich seit Beginn meines Studiums in einem Leipziger Sportverein engagiere, bei dem ich seit meinem siebten Lebensjahr Sport treibe und welcher damals in der Krise steckte. Aufgrund unserer jahrelangen Mitgliedschaft waren mein Bruder und ich plötzlich trotz unseres jungen Alters die Mitglieder, welche am längsten dem Verein angehörten. Deswegen entschieden wir uns, einen Rettungsversuch zu unternehmen und kandidierten gemeinsam als Vorstände. Mittlerweile hat sich alles wieder stabilisiert und wir sind froh, diesen Schritt gewagt zu haben, obwohl wir beide nicht wussten, was mit dem bevorstehenden Studium auf uns zukommt und ob wir die Zeit für den Verein überhaupt aufbringen können. Ich denke, dass vor allem die ehrenamtliche Arbeit ausschlaggebend dafür war, dass ich mittlerweile im dritten Jahr ein Stipendium erhalte. Deswegen würde ich jedem, der sich in irgendeiner Weise engagiert, zum Beispiel als Trainer oder Nachhilfelehrer, empfehlen, sich zu bewerben. Ein Stipendium ist meiner Meinung nach gar nicht so weit entfernt, wie die meisten glauben mögen. Und es hilft unglaublich weiter. Durch die finanzielle Unterstützung kann man sich nicht nur deswegen besser auf das Studium konzentrieren, weil man den einen oder anderen Nebenjob wegfallen lassen kann, sondern auch, weil man mit der finanziellen Sicherheit im Rücken ruhiger schlafen kann (natürlich nur solange, bis die nächste Bewerbungsrunde beginnt).
Nun möchte ich trotz des vielen Lobs und der positiven Äußerungen zum Stipendium etwas Kritik anbringen. Es ist, soweit ich das beurteilen kann, sehr von der Hochschule abhängig, wer mit welchen Leistungen die Zusage für ein Stipendium erhält. Mein Bruder ist Student der Elektrotechnik, einer zu meinem Studiengang sehr ähnlichen Richtung. Er studiert mittlerweile im dritten Mastersemester an der HTWK Leipzig und erbringt mindestens so gute Leistungen im Studium, wie ich. Er steht zusätzlich zu seinen Aufgaben im Vorstand zweimal pro Woche in der Sporthalle und trainiert die Kleinsten in unserem Verein. Er ist Ansprechpartner und Bezugsperson für alle Kinder und Jugendlichen, aber für ihn hat es leider nie geklappt, sich ein Stipendium zu ergattern. Das ist der nicht ganz so faire Aspekt einer ansonsten sehr guten Sache und ich finde, man sollte bei der Auswahl der Stipendiaten nicht nur hochschulinterne Vergleiche zie