Christoph Kautter

Ich bin Christoph Kautter und studiere seit 2009 Verkehrsingenieurwesen an der TU Dresden. Mit dem Deutschlandstipendium werde ich seit Herbst 2011 und somit über die gesamte Dauer meines Hauptstudiums gefördert.

Von dem Deutschlandstipendium profitiere ich dabei auf mehreren Ebenen. Zum einen ist der finanzielle Aspekt nicht von der Hand zu weisen; ich konnte mir unter anderem einen Flug nach Ecuador finanzieren und dort fünf Monate in einem Bildungszentrum als Volontär arbeiten. Zum anderen habe ich eine sehr große Bereicherung durch meinen Stipendiengeber, die Deutsche Bahn AG, erfahren dürfen.

Mein Auslandsaufenthalt in Ecuador war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich arbeitete dort in einem Projekt, das Jugendlichen den Besuch der weiterführenden Schule ermöglicht. In Deutschland wird Bildung als etwas Selbstverständliches angesehen, was es ja auch sein sollte. In Ecuador dagegen sind die Bedingungen für die Jugendlichen deutlich schlechter. Neben allgemeinen Defiziten im Bildungssystem, wie zum Beispiel die schlechte Ausbildung der Englischlehrer, sind oft insbesondere für Kinder und Jugendliche auf dem Land die Entfernungen zu der nächsten Schule sehr groß. Das hat zur Folge, dass Grundschüler teilweise mehrstündige Schulwege auf sich nehmen müssen und auf den Besuch der weiterführenden Schule verzichtet wird.

Im Projekt Chaka Wasi (Brückenhaus) der Fundación Jardín del Edén (www.jardin-del-den.org), in dem ich gearbeitet habe, leben Jugendliche in einer Wohngruppe nahe der Schule. Darüber hinaus werden sie durch Hausaufgabenbetreuung, gesundheitlicher Versorgung, ausgewogener Ernährung und landwirtschaftlicher Ausbildung gefördert.

Christoph_Kautter_Ecuador_Gruppenbild

Von diesem Auslandsaufenthalt konnte ich mehrere Dinge für mich mitnehmen. In erster Linie natürlich die Begegnung mit wundervollen Menschen und die Freundschaften, die daraus entstanden sind. Die Zeit in Ecuador führte darüber hinaus für mich zu einer größeren Wertschätzung der Dinge, die in Deutschland als selbstverständlich angesehen werden: Unser Bildungssystem, die hohen Sicherheitsstandards in allen Bereichen des täglichen Lebens (von den Stromleitungen im Haus bis zum Verkehr) und nicht zu vergessen die gesundheitliche Versorgung.

Neben der finanziellen Förderung und den dadurch ermöglichten Erfahrungen in Ecuador möchte ich den Kontakt zur Deutschen Bahn AG als elementaren Bestandteil meines Deutschlandstipendiums hervorheben. Jedem Stipendiaten der Bahn wird ein Mentor zur Seite gestellt, der als erfahrener Mitarbeiter ganz besondere Einblicke in den Konzern gewährt. So war es mir und einigen Kommilitonen möglich, die DB Systemtechnik und bahntechnischen Versuche in Minden kennen zu lernen und in Berlin neben der Transportzentrale von DB Regio auch deren Werkstatt zu besuchen. Das allgemeine Rahmenprogramm umfasste in den letzten drei Jahren insgesamt drei Stipendiatenfeiern und drei Workshops zu Projektmanagement, Veränderungsmanagement und den eigenen Stärken. Darüber hinaus konnten wir an Kaminabenden Gespräche mit verschiedenen Vorständen der Bahn führen.

Auf Grundlage dieser Verbindung zur Bahn habe ich vergangenes Jahr mein Pflichtpraktikum bei der DB Netz AG in Frankfurt absolviert und schreibe im Moment bei DB Schenker in Halle (Saale) meine Studienarbeit.